Achtsamkeit am Donnerstag
Warum ich diese Serie gestartet habe
In einer Welt voller Hektik und Ablenkungen verlieren wir oft das Wichtigste aus den Augen: den Moment, der gerade ist. Achtsamkeit hilft uns, wieder zu spüren, zu sehen, und den Moment mit allen Sinnen zu erleben – ohne Ablenkung, ohne Eile. Sie öffnet die Tür zu mehr Ruhe und Klarheit und lässt uns das Leben wieder ganz bewusst genießen.
Mir fällt immer wieder auf, wie viele Menschen im „Tun“ stecken, aber nie wirklich „da“ sind. Doch das muss nicht so bleiben.
Deshalb lade ich Dich ein, mit mir auf eine Reise zurück ins Hier und Jetzt zu gehen. Jeden Donnerstag findest Du hier kleine Impulse, die Dir helfen, den Moment zu spüren und aufmerksamer durch den Alltag zu gehen. 🌿✨
Mein Gedanke für heute:
Andersherum
Im Alltag bewegen wir uns oft auf die gleiche Weise:
Wir sitzen, beugen uns nach vorn, arbeiten mit den Händen vor dem Körper, den Blick nach vorn.
Einige Muskeln sind also ständig im Einsatz – aber viele andere sind fast schon „außer Dienst gestellt“. Aber nur Muskeln, die regelmäßig genutzt werden, behalten ihre Flexibilität und Leistungsfähigkeit. Ein Muskel, der unbewegt bleibt, wird mit der Zeit schwächer und verkümmert regelrecht.
Ob wir den Arm oder das Bein beugen oder mit den Händen etwas greifen – es ist immer ein Muskelpaar beteiligt, das in die entgegengesetzten Richtungen „wirkt“. Zum Beispiel der Armbeuger (Bizeps) und sein Gegenspieler, der Armstrecker (Trizeps). Unsere einseitigen Bewegungsmuster sorgen dafür, dass (um beim Beispiel des Arms zu bleiben) der Armstrecker weit weniger im Einsatz ist als der Armbeuger. Auch unsere die Finger, die meistens etwas halten oder tippen, sind mehr gebeugt als gestreckt.
Diese Ungleichgewichte schränken unseren Bewegungsradius ein, lassen uns immer unbeweglicher werden. Sie führen zu Fehlhaltungen und Überlastungen, die den Bewegungsapparat dauerhaft unter Druck setzen – und genau das macht sich schließlich als Schmerz bemerkbar.
Und nein, das fällt nicht in die Kategorie: „Ich werde halt älter.“
Denn vieles hat nichts mit dem Alter zu tun, sondern damit, wie wir unseren Körper (nicht) nutzen.
Wer sich regelmäßig einseitig bewegt, wird unbeweglich – nicht automatisch durch die Jahre, sondern durch Gewohnheit und ein Stückweit auch Bequemlichkeit.
Das Gute ist: Du kannst etwas tun.
Indem Du gezielt die Muskeln aktivierst, die sonst kaum beteiligt sind.
Indem Du gegensteuerst – mit einfachen Bewegungen, die Ausgleich schaffen. Ganz bewusst.
Beobachte Deine Haltung und Deine Bewegungen im Alltag, die Du oft einnimmst oder ausführst. Mach Dir gerne eine kleine Liste. Überlege Dir, welche Bewegung zu denen der Liste das genaue Gegenteil ist (so wie oben beim Beispiel mit dem Armbeuger und -strecker).
Suche Dir jeden Tag eines dieser Bewegungspaare aus und mache ganz bewusst die Bewegung, die sonst meist auf der Strecke bleibt.
Als Anregung ein paar Beispiele – Du wirst mit Sicherheit aber noch so einige mehr entdecken… 🌱
• Nimm für einen Moment die Hände von der Tastatur oder lege den Stift oder was Du sonst in der Hand hältst, beiseite. Spreize Deine Finger so weit es geht und spanne die Muskeln Deiner Hände an. Halte die Spannung für einige Sekunden, bevor Du die Hände wieder entspannst.
• Stütze die Hände in die Hüften. Rolle die Schultern nach hinten und ziehe die Schulterblätter zusammen, sodass sich die Ellenbogen so weit es geht hinter dem Körper befinden. Schiebe das Brustbein nach vorne und richte den Blick geradeaus. Spanne die Rückenmuskulatur an und halte die Spannung für einige Sekunden, bevor Du den Oberkörper wieder entspannst.
• Hebe den Blick und lege den Kopf in den Nacken. Lass die Schultern sinken und die Arme locker zu beiden Seiten des Körpers hängen. Nach einigen Sekunden beginne damit, den Kopf langsam sanft kreisen zu lassen. Wechsel nach einigen „Umdrehungen“ die Richtung, bevor Du den Kopf wieder senkst und den Blick wieder nach vorne richtest.
Du bist nicht machtlos gegenüber körperlichen Veränderungen.
Bewegung, die gezielt gegensteuert, kann viel bewirken.
Nicht nur für Deine Haltung – auch für Dein Körpergefühl.
Und sie beginnt nicht im Fitnessstudio, sondern in Deinem Alltag.
Mit kleinen, bewussten Bewegungen.🌿





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