Vielleicht ist es Dir auch schon einmal aufgefallen: Auf einer Wiese oder einer freien Fläche ist es mitten im Sommer fast zu heiß, im Winter weht ein eisiger Hauch darüber. Und dann betrittst Du einen Wald. Es ist, als würdest Du in eine andere Welt eintauchen. Die Temperatur ist angenehmer. Die Luft ist klar und nicht so trocken, es riecht nach Moos, Holz und erdig-warm. Der Boden unter Deinen Füßen ist weich und gibt bei jedem Schritt ein leicht nach – wie ein flauschiger Teppich. Der Geräuschpegel unserer Zivilisation ist verstummt. Und wenn Du ganz still bist, meinst Du fast, die Bäume miteinander flüstern zu hören…🍃
Astrid Lindgren hat das einmal so beschrieben – in ihrer unnachahmlich zarten Weise. Und sie hatte Recht. Denn der Wald hat seine eigene Sprache. Er spricht nicht laut, aber er sagt viel. Wenn man ihn lässt.
Still und eindrucksvoll – und doch hatte ich lange nicht wirklich eine Beziehung dazu. Der Wald war für mich eher Kulisse. Ein Ort für Spaziergänge, bestenfalls ein bisschen frische Luft. Aber ein Ort, der in mir etwas verändert? In dem ich „baden“ soll? Ich geb’s zu: da war ich dann doch skeptisch.
Bevor ich weiterschreibe, habe ich etwas Neues für Dich: ab heute gibt es auch immer wieder Audio-Versionen der Artikel. Für alle, die lieber lauschen statt lesen. Oder beides machen möchten… 😉💚

„Waldbaden“ klang für mich wie ein esoterischer Wochenendtrip mit Klangschalen und Umarmungsauftrag für Fichten. Nicht meine Welt. Ich bin super gerne in der Natur unterwegs, ja. Aber doch bitte ohne bemalte Steine mit „Du bist Licht“-Sprüchen… Es hat mich dann aber doch nicht losgelassen und ich habe mich näher damit beschäftigt. Habe die Vorurteilsbrille abgesetzt und bin in den Wald. Ohne Ziel, ohne Absicht, ohne Ablenkung. Nur ich, meine fünf Sinne und ein bisschen Zeit.
Was soll ich sagen? Die Japaner wissen schon, warum die Ärzte das sogar als Gesundheitsprävention verschreiben… 😉💚 Der japanische Begriff für Waldbaden „Shinrin Yoku“ bedeutet übersetzt „Eintauchen in die Waldatmosphäre“. Keine Methode, keine Technik, kein Ziel. Nur Sein. Und dieses Sein hat erstaunliche Effekte. Studien zeigen: Waldbaden kann den Blutdruck senken, Stresshormone reduzieren, das Immunsystem stärken und die Stimmung verbessern. Und das ganz ohne Anleitung zum Glücklichsein.
Es wirkt – ob Du willst oder nicht 🌳
Der Schriftsteller Terry Pratchett hat es so formuliert:
„Der Wald denkt nicht darüber nach, ob Du ihn ernst nimmst. Er weiß, dass Du es am Ende ohnehin tun wirst.“
Ich mag diesen Satz. Weil er so viel Gelassenheit ausstrahlt. Der Wald braucht unsere Zustimmung nicht. Aber wir brauchen vielleicht seine stille Präsenz mehr, als wir denken… 🌱
Besonders in einer Welt, in der alles schneller, lauter und digitaler wird. In der wir unsere Aufmerksamkeit verlieren zwischen Newsfeed und To-Do-Listen. Vielleicht braucht es genau dann einen Ort, der nichts von uns will. Außer dass wir da sind.
Ich weiß, dass viele (so wie ich früher auch) so ihre Vorbehalte und Zweifel haben. Ich weiß aber mittlerweile auch aus eigener Erfahrung, was dieses Eintauchen in die Waldatmosphäre Wunderbares mit einem macht. Und deshalb teile ich als Waldachtsamkeitstrainerin auch so unglaublich gerne meine Erfahrungen.
Natürlich bin ich am Anfang auch zu klassischen Waldbaden-Kursen gegangen. Aber ich weiß ja nicht, wie’s Dir geht – aber sobald bei einem Kurs die Worte: „So, jetzt stellt sich jeder erstmal dem Rest der Gruppe vor“ oder „Teile doch gern mal in der Runde, was Du gerade fühlst.“ Oder: „Spür mal in den Boden unter Deinen Füßen hinein – was erzählt Dir der Wald gerade?“ – bin ich raus.
Zu viel „Sitzkreis-Stimmung“, zu wenig Raum für eigenes Denken und Empfinden. Und das ständige Gefühl: Du musst jetzt hier mitmachen – sonst passt Du nicht rein... 😉
Nicht, weil ich die Idee dahinter nicht verstehe oder ablehne.
Sondern weil ich gemerkt habe: Als introvertierter Mensch habe ich meine Ruhe nie in der Gruppe gefunden – sondern immer dann, wenn ich allein sein durfte. Ohne Erwartungen. Ohne Zwang. Ohne Zeitplan. Ohne das Gefühl zu haben, mich erklären zu müssen.
Ich glaube, ich bin damit nicht allein – und weil es bis jetzt noch keinen Kurs gibt, bei dem man Waldbaden ohne „Gruppendynamik“ einfach mal ausprobieren kann, habe ich kurzerhand selber einen erstellt… 😉
Ohne Gruppe, Termin, Baumgeflüster und Klangschalen. Aber mit Wirkung und echtem Raum für Dich.
🍃 Du.
🍃 Dein Tempo.
🍃 Deine Zeit im Wald – wann immer Du dazu bereit bist.
Kleine audiobegleitete Übungen, Videos und PDFs mit Wissenswertem – Du kannst jederzeit und immer wieder auf alles zugreifen. So kannst Du Dir selber ein Bild davon machen, dass Waldbaden absolut nichts mit Esoterik zu tun hat, sondern ein unglaublich schöner Ausstieg aus dem Gedankenkarussell sein kann – und dieser Einblick kostet mit 15€ weniger als ein gutes Abendessen… 🥘😉
Hier kommst Du direkt dorthin 🌳
Viele Menschen halten den Wald leider für eine bloße Ansammlung von Bäumen. Ein Ort zum Spazierengehen, zum Holzmachen vielleicht – aber sonst? Dabei passiert unter unseren Füßen und über unseren Köpfen ein feines Zusammenspiel, das wir lange unterschätzt haben. Bäume „reden“ miteinander – über Pilznetzwerke, die wie ein biologisches Internet funktionieren. Sie versorgen schwächere Nachbarn, warnen sich vor Schädlingen, regeln das Klima unter ihrem Dach und schaffen so ein eigenes, stabiles Ökosystem. Wer das einmal wirklich gesehen hat – und sei es nur durch aufmerksames Staunen – der merkt: Der Wald ist kein Ort. Der Wald ist ein Wesen. Und wenn wir ihn betreten, werden wir ein Teil davon. Auch wenn wir das vielleicht erst später begreifen.
Was dabei zudem oft vergessen wird: Wälder sind nicht nur passive Opfer der Klimaerwärmung – sie sind aktive Klimaschützer. Ein gesunder Mischwald wirkt wie eine natürliche Klimaanlage. Durch die Verdunstung über seine Blätter kühlt er die Umgebungsluft spürbar ab – manchmal um mehrere Grad. Und nicht nur das: Wälder produzieren selbst Regen. Die feuchte Luft, die sie durch ihre Kronen in den Himmel schicken, kann Wolken bilden und so für regionalen Niederschlag sorgen. Besonders in trockenen Sommern ist das ein unschätzbares Geschenk. Wo Bäume fehlen, fehlt oft auch der Regen. Der Wald bewahrt also nicht nur sich selbst – er schützt auch uns.
Vor ca. 10.000 Jahren waren noch 60-70 % der Erde von Wald bedeckt – heute sind es global nur noch 31 %…
Mehr als genug Gründe, diesem Wunderwerk viel mehr Wertschätzung und Aufmerksamkeit zu schenken 🌳💚





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