Das Grundrezept für meine Semmelknödel stammt aus einem alten Kochbuch meiner Mutter aus dem Jahr 1963. Es hat schon ewig keinen Einband mehr und fällt beinahe auseinander – aber ich hüte es wie einen Schatz. Die Rezepte scheinen für unsere Zeit (wo oft immer noch ein bisschen mehr Chichi dran sein darf… 😉) sehr reduziert – aber ich stelle immer wieder fest, dass sie einfach richtig gut funktionieren.

Und variieren und nach eigenem Geschmack „veredeln“ kann man schließlich immer… 🌿
Und ich wäre ja nicht ich, wenn mir nicht immer noch eine „wilde“ Variante eines Klassikers einfallen würde… Heute darum also dieses Rezept:
Semmelknödel mit Brennnesseln
Das darf rein:
- 10 altbackene Semmeln (oder die gleiche Menge Weißbrot)
- junge Brennnesselblätter – am besten frisch, ich habe allerdings dieses Mal eingefrorene verwendet, die ich im September noch gefunden hatte, weil ich die Semmelknödel zu Weihnachten machen möchte und es bei mir auf der Höhe jetzt nichts mehr zum Sammeln gibt…
- ca. 500 ml Milch
- 3 Eier (Gr. M)
- 1 kleine Zwiebel
- 1-2 EL Butter
- Salz
- Pfeffer
- wenn Du möchtest ca. 50 gr. Speckwürfel
- bei Bedarf etwas Mehl
So geht’s:
- Die Semmeln feinblättrig oder in Würfel schneiden
- mit der leicht erwärmten Milch übergießen, salzen
- die Mischung ziehen lassen
- die Brennnesseln klein schneiden, je nachdem wie fein Du sie im Knödel haben möchtest. Sie schmecken übrigens ganz und gar nicht „grasig-grün“, sondern eher wie Spinat, nur leckerer…
- die fein gewürfelten Zwiebeln in der Butter andünsten, die Brennnesseln dazugeben und ebenfalls mit andünsten, bis sie leicht zusammenfallen
- die Zwiebel-Brennnessel-Mischung und die Eier zu den Semmeln geben und zu einem nicht zu festen Teig verarbeiten. Wenn er zu weich ist, füge etwas Mehl oder Semmelbrösel hinzu, wenn er zu fest ist, gib noch etwas Milch dazu – auf jeden Fall sollten es keine Betonkugeln werden…
- mit angefeuchteten Händen Knödel formen – nicht zu fest andrücken, damit sie locker bleiben
- in leicht gesalzenem, leicht siedenden Wasser in 10 – 20 Minuten gar ziehen lassen. Wichtig: nicht kochen, sonst zerfallen die Knödel
- alternativ kannst Du die Semmelknödel auch dämpfen – in einem Dämpfeinsatz im Kochtopf oder im Drucktopf. Ich persönlich mag sie so sogar noch lieber, da ich den Eindruck habe, dass sie während des Garens weniger Wasser ziehen…😋
****
Semmelknödel sind ja irgendwie so ein Universalessen. Es gibt fast nichts, wo sie nicht passen… 😉😋
- mit brauner Butter und Salat
- gebraten mit Ei
- als Beilage zu Pilzragout, Gulasch, Rahmspinat
- in einer Gemüsepfanne
- mit Tomatensoße
- und wo und wann immer sie Dir schmecken…
Für eine super leckere Variante mische ich geriebenen Käse unter die Knödelmasse. Und mit ein paar getrockneten Tomaten und italienischen Kräutern werden sie zu „Pizza-Semmelknödeln“…
Semmelknödel selber machen ist zwar nicht ganz unaufwändig, aber es lohnt sich so sehr. Der Geschmack ist einfach um Klassen besser als der von gekauften.
Sie eignen sich auch toll, um altes Brot aufzubrauchen. Ich schneide es immer direkt in Würfel und lasse sie trocknen. Wenn ich eine größere Menge davon zusammen habe, mache ich die Knödel auf Vorrat – so habe ich nur einmal die Arbeit. Gegart lassen sie sich wunderbar einfrieren und sind schnell parat, wenn Du eine leckere Beilage brauchst. 🍞🌿





Hinterlasse einen Kommentar