Ich hatte dieses Mal noch getrocknete Hagebutten vom letzten Herbst übrig – und weil wegwerfen für mich nicht in Frage kommt, habe ich mir etwas überlegt: Marmelade mache ich demnächst aus den frischen Früchten, für Tee brauche ich auch nicht so viele… also habe ich mal in mich hineingehorcht und überlegt, welcher Geschmack zu Hagebutte passt. Und voilà – der Sommer (der auch hier bei uns auf 700 Meter Höhe zumindest für kurze Zeit sein Bestes gegeben hat), hat mir auch die Antwort geliefert: Tomaten.
Duftende, fruchtig-süße Tomaten und das säuerlich-fruchtig-intensive Aroma von Hagebutten – eine super leckere Kombination… 😋💚
Diese Sauce schmeckt nicht nur so viel intensiver als jede gekaufte, sondern lässt sich auch wunderbar auf Vorrat einkochen. Perfekt für Pasta, Ofengemüse, für Lasagne, mit ein bisschen geräuchertem Paprikapulver als Barbecuesoße, oder einfach als aromatischer Dip.
Hier findest Du die Audio-Version des Artikels:

Ich koche ja meistens nicht nach Rezept, sondern verwende das, was ich gerade habe und würze nach Gefühl. Deswegen findest Du bei mir meist keine genauen Mengenangaben… 😉
Tomatensauce mit Hagebutten
Zutaten:
- Ca. 2–3 kg reife Tomaten
- 3–4 Handvoll getrocknete Hagebutten
- 2-4 Zwiebeln, nach Deinem Geschmack
- 3-6 Knoblauchzehen, nach Deinem Geschmack
- etwas selbstgemachtes Gemüsebrühepulver oder gute Bio-Gemüsebrühe aus dem Glas
- Kräutersalz, Pfeffer
- Frische Kräuter nach Wahl (z. B. Rosmarin, Salbei, Thymian, Giersch, wilder Dost, Brennnesseln)
- Wasser (zum Einweichen der Hagebutten)
So habe ich’s gemacht
1. Hagebutten vorbereiten
- Die getrockneten Hagebutten in eine Schüssel geben und ungefähr zwei Fingerbreit mit Wasser bedecken. Ich persönlich entferne die Kerne nicht, weil mir das ehrlich gesagt zu zeitaufwändig ist… da ich meist die Hagebutten zu Mus verarbeite, lassen sich die Kerne gut entfernen, wenn man es durch ein Sieb streicht… 😉Und im Tee stören die Kerne dann ohnehin nicht. Wenn Du die Hagebutten aber als ganze Frucht essen möchtest, empfiehlt es sich die Kerne zu entfernen, denn im Inneren der Hagebutten befinden sich feine Härchen, die die Schleimhäute reizen können.
- Die eingeweichten Früchte abdecken und über Nacht einweichen lassen, die Hagebutten müssen richtig gut weich geworden sein.
- Am nächsten Tag dann samt Einweichwasser fein pürieren.
- Die Masse durch ein feines Sieb streichen (oder durch die flotte Lotte drehen), um ein glattes Mus zu erhalten. Sollte das Einweichen nicht ausreichen, um die Hagebutten wieder weich zu bekommen, kannst Du sie samt dem Einweichwasser auch für 5-10 Minuten köcheln lassen.




2. Tomatensauce kochen
- Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in etwas Öl glasig andünsten, bis sie leicht Farbe annehmen (aber nicht braun werden).
- Tomaten grob würfeln und zu den Zwiebeln geben – kein zusätzliches Wasser hinzufügen.
- Mit etwas Gemüsebrühepulver, Salz und Gewürzen nach Geschmack würzen. Dabei sind Deiner Fantasie keine Grenzen gesetzt – Paprika, Chili, Curry, was immer Dir schmeckt.
- Frische Kräuter nach Wahl hinzufügen (z. B. Rosmarin, Salbei, wilder Dost, Thymian, Giersch, Brennnesseln, Wiesen-Bärenklau, Kohlkratzdistel).
- Sanft köcheln lassen, bis die Tomaten weich sind.
- Dann das Hagebuttenmus hinzufügen, noch einmal aufkochen und alles pürieren. Wenn Du es lieber stückig magst, kannst Du die Tomatenstücke stattdessen auch mit einem Kartoffelstampfer zerdrücken.
- Je nach Geschmack nochmal mit etwas Salz, Pfeffer, Kräutern, etwas Zucker oder einem Schuss Essig nachwürzen.
3. Einkochen und haltbar machen
- Die heiße Sauce in saubere, heiß ausgespülte Marmeladengläser füllen. Achte dabei darauf, dass der Glasrand sauber bleibt, wenn doch etwas beim Füllen danebengegangen ist, die Reste mit einem Küchentuch entfernen.
- Gläser gut verschließen und in einem großen Topf mit 95 °C heißem Wasser (leicht simmern lassen) für ca. 30 Minuten einkochen. Die Gläser sollten dabei zu ca. 3/4 mit Wasser bedeckt sein, damit sich die Hitze gleichmäßig verteilen kann.
- Beim Abkühlen bildet sich ein Vakuum im Glas – das erkennst Du daran, dass der Deckel sich leicht nach innen wölbt und nicht mehr knackt. Die so verschlossene Soße hält sich bei kühler und dunkler Lagerung mindestens ein Jahr.
Durch die Hagebutten bekommt die Tomatensoße einen tollen, intensiven Geschmack. Was die Mengenverhältnisse zwischen Tomaten und Hagebutten angeht: probiere einfach aus, wie es Dir schmeckt. Mach am besten erstmal eine kleine Menge zum Ausprobieren – und wenn Du Dein Lieblingsverhältnis gefunden hast, machst Du Dich an Deinen Vorrat… 😉 Folge einfach Deinem Gefühl und Deinem Geschmack.
Du kannst die Hagebutten sämtlicher Wildrosen-Arten verwenden. Die Hagebutten der Kartoffelrose (Rosa rugosa) eignen sich besonders gut, weil sie einen Fruchtfleischanteil haben. Nimm einfach die, die bei Dir in der Umgebung wachsen.
Was ich diesen Herbst unbedingt ausprobieren möchte, ist Hagebutten-Chutney ( ähnlich wie Kompott, aber säuerlich-würzig gewürzt, wird gerne in der indischen Küche verwendet), vielleicht gemischt mit Äpfeln oder Zwetschgen. Das schmeckt lecker zu Käse, zu Gemüse oder Fleisch, auch Veggie-Burgern.
Ich werde berichten…🌿
Hagebutten sind unheimlich vielseitig verwendbar und überall zu finden – es lohnt sich unbedingt, sie in den Speiseplan mit aufzunehmen! 😋❤️





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