Manchmal ist eigentlich alles wie an jedem anderen Morgen – der Kaffee dampft duftend in Deiner Tasse, die To-do-Liste ist auch schon wach blinzelt nervös in die Morgensonne. Du schaltest Dein Notebook an. Und dann… nix. Kein Windows. Kein Internet. Kein Signal. Keine Verbindung. Nur Du und das hartnäckige kleine Rädchen, das sich dreht, als wolle es Dich hypnotisieren. Du schaffst es gerade noch, das Diagoseprogramm laufen zu lassen… Aber schnell wird Dir klar: da ist nichts mehr zu wollen.
Mein erster Gedanke: „Super. Genau jetzt.“ Der Blog-Artikel ist fällig, kein Zugriff auf meine Dokumente und Entwürfe, abends steht eigentlich ein Online-Treffen an… 😉
Kennst Du das?
Dieser Moment, in dem die Technik streikt – und Du merkst, wie sehr Du Dich an sie gewöhnt hast? Wie ein unsichtbares Netz trägt sie uns durchs Leben – bis dieses Netz plötzlich Löcher bekommt. Muss ja nicht unbedingt der PC sein. Die Kaffeemaschine, die Waschmaschine, der Staubsauger. Und dann fühlt man sich erstmal ziemlich aufgeschmissen…Ok, ich habe auch fünf Minuten lang geschimpft… 😉😂
Mittlerweile atme ich aber buchstäblich erstmal tief durch und schalte das Hirn ein. Und frage mich: Was will mir dieses kleine Chaos eigentlich zeigen?
Denn oft steckt in solchen Störungen eine Einladung. Eine, die wir übersehen, wenn wir nur vordergründig und in Problemen denken.
Technik, die nicht funktioniert, bringt uns zu unseren Fähigkeiten zurück, die in uns schlummern.
Wenn Technik ausfällt, greift etwas in uns ganz automatisch zum Notfallplan. Wir versuchen, zu reparieren, zu retten, zu kontrollieren. Den gewohnten Zustand wiederherzustellen. Dahinter liegt ein tiefer Wunsch nach Sicherheit, nach Ordnung. Doch was, wenn genau dieser Moment – in dem nichts mehr geht – eine Chance ist? Eine Chance, sich ein Stückweit von dieser Abhängigkeit zu lösen und uns Alternativen auszudenken? Mal wieder zu spüren, dass wir auch ohne Technik handlungsfähig sind – Plan B zu entwickeln, auch wenn der nicht perfekt ist.
Solche technischen Pannen holen uns aus der Taktung des Immer-Liefern-Müssens heraus, aus der Geschwindigkeit des Ständig-parat-seins. Sie schenken uns Raum, in dem Du plötzlich spürst, wie automatisiert Dein Tag war. Wie viel Du im Kopf hattest – und wie wenig Du dabei bei Dir und Deiner Persönlichkeit warst…🌱
Denn Nein: wir müssen nicht immer müssen.
Manchmal erinnert uns ein abgestürzter Rechner daran, dass unsere Gedanken auch ohne Bildschirm kreativ sind.
Dass unsere Hände mehr können als klicken.
Dass Gespräche auch ohne Emoji funktionieren.
Unerwartete Geschenke – wenn Du bereit bist, sie zu sehen
Vielleicht ist es der Spaziergang, den Du sonst nicht gemacht hättest.
Das Gespräch mit dem Nachbarn, weil Du auf den Techniker warten musst. Das Essen, das Du selbst gekocht hast, statt Pizza zu bestellen.
Der Griff zu Stift und Notizbuch, oder zu einem echten Buch.
Oder einfach das Innehalten – und die leise Stimme in Dir, die sagt: Schau mal, was Du gerade brauchst.
Es geht nicht darum, Störungen zu verklären oder Technik schlechtzureden. Aber eine Erinnerung daran, dass Du mehr bist als Deine To-do-Liste.
Dass Deine Verbindung zur Welt nicht nur über Kabel läuft – sondern auch über Herz, Atem, Gegenwart. 💚
Also ist mein Artikel am Donnerstag eben nicht erschienen. Und weil mein neuer PC und ich uns noch aneinander gewöhnen, gibt’s diesen Außer-der-Reihe-Artikel auch erst heute… 😉
Aber der für Dienstag ist schon in Arbeit… 🌿





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