Beifuß kennen die meisten als typisches Würzkraut zum Gänsebraten – aber er kann so viel mehr. Er wird seit der Antike als mächtiges Heilkraut eingesetzt und geschätzt. Doch Beifuß ist weit mehr als nur ein Gewürz oder eine Heilpflanze. Er ist ein Begleiter der uns in vielen Lebensbereichen unterstützend zur Seite stehen kann – besonders in der Adventszeit, wenn wir uns nach Ruhe, Wärme und Geborgenheit sehnen. Beifuß gilt als „Übergangskraut“, perfekt für alle Situationen, in denen eine Veränderung eintritt. Das kann das Ankommen im Feierabend nach einem langen Arbeitstag sein, der Umzug in eine neue Wohnung, der Übergang vom alten ins neue Jahr, aber auch große Veränderungen wie eine Geburt oder der Tod. Er umgibt uns wie eine schützende Hülle, die uns Ruhe, Kraft und Zuversicht schenkt.

Als Würzkraut verleiht Beifuß kräftigen Gerichten eine ganz eigene würzige Note und bereichert mediterrane Gewürzmischungen auf spannende Weise. Darüber hinaus regt er die Verdauung an und ist daher besonders bei schweren, fettreichen Gerichten wie dem traditionellen Gänsebraten äußerst hilfreich. Er entfaltet aber auch bei allgemeinen Verdauungsbeschwerden seine wohltuende Wirkung.

Aber nicht nur der Magen profitiert von Beifuß. In der Frauenheilkunde ist er ein wertvolles Mittel, um Menstruationsbeschwerden zu lindern, den Zyklus zu regulieren und sogar die Fruchtbarkeit zu unterstützen. Bei krampfartigen Unterleibsschmerzen oder schwacher Periode ist Beifuß ein beruhigender Helfer. Im Mittelalter war er fester Bestandteil der Strohmischung, auf die man die Gebärende bettete, da er die Wehentätigkeit förderte. In der Schwangerschaft sollte er aus diesem Grund auch keinesfalls verwendet werden.

Beifuß wirkt nicht nur im Inneren. Auch äußerlich kann er uns wohltuend unterstützen, besonders wenn es draußen kalt und stürmisch wird. Beifuß hilft bei müden Füßen, er wärmt und entspannt Verspannungen – eine wunderbare Wohltat nach einem langen Winterspaziergang oder einem anstrengenden Tag. Ein Fußbad mit Beifuß kann nicht nur Deine Füße wärmen, sondern auch Deine Gedanken beruhigen und den Geist von der Hektik der Adventszeit befreien.

Was Beifuß besonders ausmacht, ist seine schützende Kraft. In vielen alten Kulturen wurde er genutzt, um Räume zu reinigen, böse Geister zu vertreiben und den Körper und Geist vor negativen Einflüssen zu bewahren. Das Räuchern mit Beifuß ist ein uralter Brauch, der auch heute noch praktiziert wird, um die Atmosphäre zu klären und eine wohltuende Energie in den Raum zu bringen. Vielleicht magst Du in den kommenden Wochen ein kleines Ritual mit Beifuß ausprobieren, um Deine eigene Adventszeit zu bereichern. Ein paar getrocknete Zweige auf die Glut legen oder ein Räucherbündel in der Nähe einer Kerze entzünden, eine Tasse Tee – der Duft wird Deinen Raum in eine warme, schützende Hülle hüllen.

In der kälteren Jahreszeit (aber natürlich nicht nur) können wir seine heilenden Kräfte nutzen, um uns zu wärmen, zu erholen und zu entspannen. Vielleicht wird er in dieser Adventszeit auch für Dich ein guter Begleiter auf dem Weg durch die festliche Zeit ins neue Jahr.