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Natürliche Hausapotheke selber machen: Tinkturen, Tees & Co. (nicht nur) für die kalte Jahreszeit

Der Winter hat Einzug gehalten – Temperaturen um den Gefrierpunkt, der erste Schnee ist gefallen, die Hände sind kalt und es ist ungemütlich nass. Da kann es leicht passieren, dass es im Hals kratzt und die Nase läuft… Dann genieße ich es, in meiner Hausapotheke immer das Richtige zur Hand zu haben – aus den kraftvollen Schätzen der Natur mit einfachen Mitteln hergestellt. Ohne Chemie, wirkungsvoll und nur mit Inhaltsstoffen, die ich auch drin haben möchte. Und ja, es ist einfach auch ein tolles Gefühl, seine Werke zu betrachten und zu wissen, alles selbst gemacht zu haben… Es gibt neben Tee noch so vieles mehr – ich nehme Euch mal mit….

Warum überhaupt eine eigene Hausapotheke?

Die Natur bietet uns eine Vielzahl an Heilpflanzen, die seit Jahrhunderten gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt werden. Im Gegensatz zu vielen konventionellen Pharmazeutika, die nun einmal chemischer Natur sind, kommen natürliche Heilmittel ganz ohne diese Chemie aus. Konventionelle Medikament behandeln oft nur die Symptome, während die natürlichen Mittel die Selbstheilungskräfte des Körpers unterstützen. Zudem kommen Naturheilmittel ohne die Vielzahl an Nebenwirkungen aus, die herkömmliche Medikamente haben.

Mit unserer eigenen Hausapotheke aus natürlichen Zutaten sind wir außerdem unabhängig von Sprechzeiten, Öffnungszeiten und dem Urteil anderer. Wir wissen genau, was in unserer Hausapotheke drinsteckt und können auf die Bedürfnisse unseres Körpers individuell eingehen, statt auf pauschale Zusammensetzungen angewiesen zu sein. Wir bestimmen selbst, welche Kräuter wir verwenden wollen, ob es lieber ein Tee oder doch eine Tinktur sein soll, welches Öl wir für eine Salbenbasis auswählen, ob es ein Sirup oder ein Oxymel sein soll. Zudem ist die Herstellung von Tees, Tinkturen, Ölauszügen und Salben eine meditative und kreative Tätigkeit – perfekt, um sich etwas Gutes zu tun und die Hektik des Alltags mal draußen zu lassen.


Tee – der Klassiker

In der kalten Jahreszeit gibt es nichts Besseres als eine Tasse heißen Kräutertee, die den Körper von innen wärmt und gleichzeitig ihre heilsame Wirkung entfaltet.

Melisse oder Lavendel in einer beruhigenden Mischung, Thymian oder Eibisch wenn sich Husten ankündigt, Kamille oder Pfefferminze wenn der Magen grummelt…. Es gibt unglaublich viele tolle Kräuter und Möglichkeiten, sie zu mischen. Tee ist außerdem natürlich die einfachste Art, die Wirkstoffe der Kräuter zu nutzen. Hinter Türchen 5 findest Du noch mehr zum Thema Tee – oder wenn Du gerne Dein für Dich persönlich zusammengestelltes Tee-Set genießen möchtest, wende Dich gerne an Deine Wildkräuterfachfrau… 😉

In der Adventszeit sind nicht ohne Grund Tees mit Zutaten wie Zimt, Ingwer, Kamille und Pfefferminze beliebt. Denn Zimt wirkt nicht nur wärmend, sondern kann auch dazu beitragen, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, was in der festlichen Zeit mit all den Leckereien hilfreich sein kann. Kamille und Ingwer tun dem Magen zusätzlich etwas Gutes.


Tinkturen

Tinkturen sind konzentrierte Auszüge aus Heilpflanzen, die in Alkohol gelöst werden. Sie sind eine großartige Möglichkeit, die Heilkraft der Pflanzen für die kalte Jahreszeit zu nutzen, besonders wenn man mal keine Zeit für einen Tee hat.

Um diese Tinkturen selber zu machen, benötigst Du nur die Heilpflanze, Alkohol mit 40 – 70 % (z.B. Wodka oder verdünnter Weingeist) und Geduld. Je fester die Struktur der Kräuter ist, die Du verwendest, desto höher sollte der Alkoholgehalt sein. Du füllst Du ein verschließbares Glas etwa zur Hälfte mit frischen Kräutern (achte darauf, dass sie trocken sind, sonst sinkt der Alkoholgehalt), bei getrockneten Kräutern zu ca. einem Drittel. Das ganze übergießt Du mit dem Alkohol, achte dabei darauf, dass die Kräuter gut bedeckt sind, damit nichts schimmeln kann. Das Glas gut verschließen und jeden Tag einmal schütteln, damit sich die Inhaltsstoffe gut lösen können. Die Tinktur solltest Du an einem dunklen Ort für etwa 2-4 Wochen ziehen lassen und dann in kleine, dunkle Fläschchen abfüllen.


Oxymel

Ein Oxymel (aus dem Griechischen „oxys“ = sauer und „meli“ = Honig) ist ein traditionelles Heilmittel, das aus einer Mischung von Essig, Honig und Kräutern hergestellt wird. Es hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht, und wird wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt. Oxymel kombiniert die wohltuende Wirkung von Honig, die verdauungsfördernden und entgiftenden Eigenschaften von Essig sowie die heilenden Kräfte von Kräutern.

Die Herstellung ist völlig unkompliziert. Wichtig ist, dass Du gute Zutaten verwendest. Beim Apfelessig nimmst Du am besten den naturtrüben in Bio-Qualität. Auch der Honig darf hochwertig sein, am besten regional und bio – so enthält er die meisten wertvollen Inhaltsstoffe. Ich nehme gerne den Honig von unserem Imker am Ort, der stammt von Bäumen und Kräutern aus der Gegend – heimischer geht’s nicht…


Sirup

Sirup aus Kräutern sind eine weitere wunderbare Möglichkeit, die Naturheilkunde zu nutzen. Besonders im Winter, wenn die Erkältungszeit ihren Höhepunkt erreicht, kann ein selbstgemachter Hustensaft aus Thymian, Tannenspitzen oder Spitzwegerich wertvolle Dienste leisten.

Man kann Sirup auf zwei verschiedene Arten herstellen, im Heißansatz oder Kaltansatz. Beim Heißansatz werden die grob zerkleinerten Kräuter mit Zucker oder Honig gemischt erhitzt, bis Honig dünnflüssig geworden ist bzw. sich der Zucker aufgelöst hat. Diesen Ansatz lässt man über Nacht ziehen und seiht das Ganze anschließend durch ein Tuch ab. Beim Kaltansatz schichtet man Kräuter und Honig oder Zucker abwechselnd in ein verschließbares Glas ( die erste und die letzte Schicht sollten aus Honig oder Zucker bestehen), Das gut verschlossene Glas lässt man für zwei bis drei Monate an einem dunklen, mäßig warmen Ort stehen. Zucker verflüssigt sich in dieser Zeit und nimmt, ebenso wie der Honig, die wirksamen Inhaltsstoffe der Kräuter auf. Dann kann das Ganze ebenso abgeseiht werden wie der Heißansatz. Dieses Jahr hatte ich im Frühjahr Tannenspitzen mit Zucker angesetzt. Im Herbst war der Zucker nicht ganz aufgelöst. Also habe ich den gesamten Glasinhalt kurz erwärmt, bis alles flüssig war und den fertigen Sirup dann abgeseiht – also ein Mittelding zwischen Heiß- und Kaltauszug… 😉


Salben

Selbstgemachte Salben eignen sich wunderbar für Pflege und Heilung. Eine selbstgemachte Salbe aus Ringelblumen oder Kamille kann bei kleinen Alltagsverletzungen wesentlich zur Heilung beitragen. Selbstgemachte Salben enthalten im Gegensatz zu vielen im Handel erhältlichen Produkten keine Paraffine oder industriell hergestellten Fette, die der Haut nicht unbedingt guttun. Mit wertvollen Ölen hergestellte Salben sorgen für eine sanfte Pflege und die Wirkstoffe können gut in die Haut einziehen. Auch für Salben brauchst Du nicht viele Zutaten: einen Ölauszug, Bienenwachs, eventuell ätherisches Öl, wenn Du möchtest etwas Sheabutter – das ist schon alles. Das Schöne ist wie bei allem Selbstgemachten, dass Du bestimmst, was drin ist- und mit ätherischen Ölen kannst Du allem auch noch Deinen Lieblingsduft verleihen.


Ihr merkt, eine eigene Hausapotheke hat für mich einen ganz großen Wert, und das möchte ich den Menschen sehr gerne näherbringen – denn es spricht so vieles dafür:

Weniger Nebenwirkungen: Naturheilmittel wirken sanft und sind gut verträglich. Sie greifen nicht nur die Symptome an, sondern unterstützen die Selbstheilungskraft des Körpers.

Individuelle Anpassung: Du kannst Deine Hausapotheke ganz nach Deinen Bedürfnissen zusammenstellen und auf natürliche Zutaten setzen, die Dir persönlich guttun.

Nachhaltigkeit und Natürlichkeit: Bei der Herstellung Deiner eigenen Mittel vermeidest Du unnötige Plastikverpackungen und künstliche Inhaltsstoffe. So kannst Du sowohl Deiner Gesundheit als auch der Umwelt etwas Gutes tun.

Wiederentdeckung traditioneller Heilkunst: Viele der Mittel, die wir heute als selbstverständlich betrachten, haben eine jahrhundertealte Tradition. Sie sind ein Teil unseres kulturellen Erbes und eine wunderbare Möglichkeit, das Wissen um natürliche Heilmethoden lebendig zu halten.

Die Adventszeit (natürlich nicht nur….) ist die perfekte Gelegenheit, um sich etwas Gutes zu tun und die eigene Hausapotheke mit natürlichen Heilmitteln zu bereichern. Egal, ob Tee, Tinkturen, Ölauszüge oder Salben – all diese Dinge kannst Du selbst herstellen und sie als heilende Begleiter durch die kalte Jahreszeit nutzen. Sie stärken nicht nur Dein Immunsystem, sondern bringen auch eine Portion Gemütlichkeit und Selbstfürsorge in Dein Leben. Und Spaß und Freude macht es außerdem…. 🙂



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…darf sich auch meine Arbeit wandeln und entwickeln. All das, was ich so unheimlich gerne an andere Menschen vermittle, findet jetzt ein Zuhause unter einem gemeinsamen Dach:

Weil Deine Natur nicht Funktionieren ist – sondern Du selbst zu sein🌱

Und nicht immer so, wie andere Dich gerne hätten.

Ich renoviere und erweitere meine Kurse und sortiere meine Hexenküche neu. Wenn Du schon mal einen kleinen Einblick bekommen möchtest, was auf Dich wartet, dann komm doch einfach mal in meinem Uteversum vorbei – ein Klick auf das Bild bringt Dich direkt dorthin! 🌿