Seitdem ich mich so intensiv mit Wildkräutern beschäftige und weil schon immer das Gefühl hatte, dass all die industriell gefertigten Produkte, die wir heutzutage verwenden, nicht so wirklich gut für uns sein können, bin ich inzwischen auch dazu übergegangen, auf chemische Kosmetika zu verzichten und meine Pflegeprodukte selber herzustellen.

Ich habe im Laufe der Zeit auch festgestellt, dass man im Grunde nur sehr wenige Produkte braucht, um seine Haut mit allem zu versorgen und rundum zu pflegen. Und wenn man ein paar Grundregeln beachtet, lässt sich auch als Neueinsteiger ohne großen Aufwand das Eine oder Andere zaubern.

Eine meiner Lieblinge ist eine Schüttellotion – eine natürliche Emulsion (d.h. eine Mischung aus Wasser und Öl), die vor der Anwendung durch Schütteln vermischt wird. Da eine Schüttellotion ohne synthetische Emulgatoren auskommt, ist diese Bindung zwischen Öl und Wasser nur vorübergehend, die Bestandteile trennen sich nach einer Weile wieder (das Öl schwimmt dabei, weil es leichter ist, oben). Das Öl pflegt Deine Haut, das Wasser spendet natürlich Feuchtigkeit und lässt das Öl schön in die Haut einziehen. Ich nutze für die Ölphase nicht das pure Öl, sondern einen Ölauszug mit Kräutern. Wie man den herstellt, habe ich in Türchen 3 beschrieben – das könnt Ihr hier nachlesen.

Eine Schüttellotion besteht also aus rein natürlichen Zutaten und ist einfach in der Herstellung. Weil sie ohne künstliche Konservierung auskommt stellt man immer nur kleinere Mengen her, die in einigen Wochen aufgebraucht sind und hat so immer die Gewissheit, frische Pflege zu haben. Obendrein kannst Du sie ganz leicht an Deinen individuellen Hauttyp anpassen, je nachdem welches Öl oder welche Kräuter Du verwendest.

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Grundrezept für eine Schüttellotion

Wichtig bei der Herstellung von Naturkosmetik ist absolute Sauberkeit beim Arbeiten. Desinfiziere Flasche, Löffel, Rührglas etc, mit Alkohol (z.B. Wodka mit 40%), was eben mit den Zutaten in Berührung kommt, oder sterilisiere feuerfeste Materialien mit heißem Wasser.

Für eine Flasche von etwa 100 ml benötigst Du:

Ölphase (ca. 30–40 %)

• Geeignete Öle je nach Hauttyp, z. B.:
  • Mandelöl
  • Jojobaöl
  • Hagebuttenkernöl

Wasserphase (ca. 60–70 %)

• Destilliertes Wasser oder Hydrolat (z. B. Rosen- oder Lavendelhydrolat für einen feinen Duft und pflegende Wirkung).
• Ätherisches Öl (max. 1–2 Tropfen pro 100 ml) für Duft und Wirkstoffe. Achtung: Manche ätherische Öle sind stark reizend und sollten sparsam verwendet werden.
• 5-7 % Weingeist (Alkohol mit 96,4%) für die Haltbarkeit

Wenn Du einige Tropfen Vitamin E hinzufügst, wird das Ranzigwerden der Ölphase hinausgezögert. Vitamin E ist also zwar kein klassisches Konservierungsmittel, wie manchmal geschrieben wird, aber die Haltbarkeit wird dadurch verbessert.

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Mischen:

• Gieße das Wasser oder Hydrolat in eine saubere Flasche (am besten eine Sprühflasche)
• Füge das Öl hinzu
• Optional: Tropfe Vitamin E und ätherisches Öl dazu

Schütteln:

• Vor der Anwendung die Flasche kräftig schütteln, bis sich Wasser und Öl verbinden. Die Lotion verwendest Du dann direkt, bevor sich die beiden Phasen wieder trennen.

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Anwendung und Haltbarkeit

• Trage die Lotion direkt nach dem Schütteln auf die Haut auf.
• Da sie keine Konservierungsstoffe enthält, ist sie nur begrenzt haltbar, dafür ist auch nichts Überflüssiges drin… Ich brauche meine Schüttellotionen innerhalb von zwei bis drei Monaten auf.

Mit einer selbstgemachten Schüttellotion schenkst Du Deiner Haut genau das, was sie wirklich braucht – natürliche Pflege, individuell abgestimmt und ganz ohne unnötige Zusätze. Probiere es einfach mal aus – Deine Haut wird es lieben! 🌿