Manche denken dabei jetzt vielleicht eher an die Schokolade und die kleinen (oder mittlerweile manchmal auch etwas größeren…) Geschenke, die wir heute mit dem Nikolaus-Tag verbinden. Aber hinter all dem steckt eine tiefere Botschaft: Es geht nicht nur um die Geschenke an sich, sondern genauso um die Absicht dahinter, den Wunsch, jemandem etwas Gutes zu tun. Wenn Dir die Freude und die Dankbarkeit des Beschenkten aus seinen Augen entgegenleuchten, dann ist das ein unbeschreiblich schönes Gefühl… Darum lass Dir also die Geschichte des echten Nikolaus erzählen:
Stell Dir eine Zeit vor, in der die Welt noch ohne elektrisches Licht war, in der das Leben rau und einfach war, aber die Menschen trotzdem Hoffnung und Glauben in ihren Herzen trugen. Vor fast 1700 Jahren, in einer kleinen Stadt namens Patara in der heutigen Türkei, wurde ein Junge geboren, dessen Name heute noch jedes Kind kennt: Nikolaus.
Nikolaus wuchs in einer wohlhabenden Familie auf, doch das Glück war nicht von Dauer. Seine Eltern starben früh an einer Krankheit, und der Junge war plötzlich allein. Was ihn auszeichnete, war nicht nur sein großes Vermögen, sondern sein noch größerer Glaube. Nikolaus entschied, sein Leben Gott zu widmen und sein Erbe für die Menschen einzusetzen, die in Not waren.
Eines Tages hörte er von einem Nachbarn, einem Mann, der verzweifelt war. Dieser Mann hatte drei Töchter, die er nicht verheiraten konnte, weil er zu arm war, eine Mitgift zu zahlen. Damals bedeutete das für die jungen Frauen ein Leben in Armut – oder schlimmer noch, sie könnten in Sklaverei oder Unmoral gedrängt werden. Nikolaus konnte das nicht zulassen. Er wollte helfen, aber ohne, dass jemand davon erfuhr, denn für ihn zählte nicht der Ruhm, sondern die Tat.
So wartete er bis zur Nacht. Heimlich schlich er sich zum Haus der Familie und warf einen Beutel mit Gold durch das Fenster – genug, um die Mitgift für die älteste Tochter zu bezahlen. Am nächsten Abend tat er das Gleiche für die zweite Tochter. Als er den dritten Beutel werfen wollte, wurde er vom Vater der Mädchen erwischt. Der Mann fiel vor Nikolaus auf die Knie und dankte ihm unter Tränen. Doch Nikolaus erhob ihn und sagte: „Danke nicht mir, sondern Gott. Ich bin nur sein Diener.“
Diese Tat blieb nicht lange geheim. Immer mehr Menschen erfuhren von der Großzügigkeit Nikolaus‘, und bald wurde er zum Bischof von Myra ernannt, einer Hafenstadt, die von Armut und Handel geprägt war. Nikolaus war ein Hirte, der seine Herde liebte. Er sorgte für die Armen, half Kranken und setzte sich für Gerechtigkeit ein.
Eine andere Geschichte erzählt, wie er unschuldig zum Tode verurteilte Männer rettete. Nikolaus stellte sich mutig vor den Richter und überzeugte ihn, die Männer freizulassen. Diese Entschlossenheit machte ihn zu einem Symbol für Hoffnung und Gerechtigkeit.
Nach seinem Tod wurde Nikolaus in der ganzen christlichen Welt verehrt. Viele glaubten, dass er Wunder bewirken konnte, und sein Ruf als Schutzpatron der Kinder und Seeleute verbreitete sich schnell. Jahrhunderte später wurde aus seinem Gedenken am 6. Dezember der Nikolaus-Tag, ein Tag, an dem wir seine Werte ehren: Nächstenliebe, Großzügigkeit und den Mut, anderen zu helfen.





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